Beschwerde-Flut wegen Ruhestörung begleitet Festival. Feste Staffelung für den Schalldruckpegel vom Gesundheitsamt überprüft
RUHR REGGAE SUMMER DIE NACHLESEBei 100 hat man bei der Polizei aufgehört zu zählen. Die Zahl der Lärm-Beschwerden, die in der Leitstelle aufliefen, "lag deutlich höher", sagt ein Polizeisprecher. Exakt kann das Ordnungsamt den geäußerten Unmut beziffern: "Zwölf Anrufe haben uns direkt erreicht, vier weitere gingen über die Bürgeragentur ein", sagt Wolfgang Fischer, der Teamleiter für die Gefahrenabwehr. Auslöser in allen Fällen: der Ruhr Reggae Summer. Bis weit nach Speldorf und Styrum hinein war zu hören, was sich im Ruhrstadion abspielte. Fischer: "Wir haben Beschwerden über Ruhestörung von der Kirchstraße oder auch von der Hubertushöhe bekommen."
Drei Tage und Nächte lang wurde das Styrumer Stadion beschallt. Aber auch die Umgebung. Die Belastung blieb dabei im vorgegebenen Rahmen. Den liefert das Landesimmissionsschutzgesetz. Für die von der Verwaltungsspitze als solche gewertete "Veranstaltung mit öffentlichem Interesse" wurde die Genehmigung unter Auflagen erteilt und der erlaubte Schalldruckpegel klar gestaffelt: Bis 22 Uhr darf er 70 Dezibel (db) erreichen, bis 0 Uhr 60, bis 1 Uhr 50 und nach 1 Uhr 40 dB. Zum Vergleich: Eine normale Unterhaltung, einen Meter entfernt, erreicht 40 bis 60 dB.
Freitag und Samstag galt die Genehmigung bis 5, Sonntag bis 3 Uhr früh. Das Gesundheitsamt hat an mehreren Messpunkten die Lautstärke kontrolliert. Nur einmal musste "eine kleine Überschreitung" der Werte nachreguliert werden. "Die Veranstalter waren sehr kooperativ", heißt es. Zuvor gab es zum letzten Mal vor drei Jahren eine Großveranstaltung im Stadion. jös
30.07.2007
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