Sonntag, 29.07.2007

Sauber!

FESTIVAL. Reggae-Premiere geglückt: 6000 Fans feierten in Mülheim. Keine Müllprobleme.

MÜLHEIM. Es gibt auch Reggae jenseits von Bob Marley. Wie vielfältig und vital diese abgeschrieben geglaubte Stilrichtung wieder ist, die sich mit Elemten von Hip-Hop bis Rap einen zweiten Frühling verschaffte, zeigte der dreitägige Reggae-Summer rund um das Naturbad in Styrum. 18 Bands standen auf der Hauptbühne und zahlreiche DJs sorgten bis in die frühen Morgenstunde mit entspannten Grooves für gute Laune. Doch die schlechten Wetterprognosen verwässerten die Bilanz, war das Wetter doch tatsächlich viel besser.

Rund 6000 Zuschauer waren angereist, darunter dank Werbung des Jugendsenders 1Live zahlreiche Fans aus anderen Bundesländern. Um überregional zu punkten, muss es eben nicht unbedingt die Love-Parade sein. Entspannt wie die Musik war das gesamte Festival. Ärger blieb aus. Da im Naturschutzgebeit in den Ruhrwiesen eine Zeltstadt entstanden war, hatten die Veranstalter die rund 1000 Camper an die kurze Leine genommen. Zugang erhielt nur, wer für zehn Euro Pfand einen Müllsack erwarb. Außerdem gab es strenge Regeln. Das klappte ausgezeichnet. Das von Festivals bekannte verheerende Bild blieb Mülheim erfreulicherweise erspart.

Wer sah, wie textsicher viele Zuschauer bei den Gruppen von Ganjaman über Mono & Nikitaman bis Nosliw waren, merkt, wie sicher die Programmmacher den Nerv trafen. Die Besucher im Alter von 16 bis 60 waren begeisert, lobten die familiäre Atmosphäre und die günstigen Ticketpreise. Künstler und Zuschauer wollen zur Neuauflage im nächsten Jahr zurückkehren. Dem sollte nichts in den Weg gestellt und Mülheim Festival-Stadt werden. (NRZ) Mehr Bilder im Netz: www.nrz.de

29.07.2007     STEFFEN TOST

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