Maik aus Remscheid entspannt bei einer gemütlichen Pfeife. In der Nacht hatte er im Vorzelt mit einem Wassereinbruch zu ringen. Das Grillverbot begeistert ihn nicht, er will es aber beachten. Mehr Fotos im Netz: www.nrz.de/muelheimSieht nach viel aus. Doch Toilettenhäuschen waren in der Zeltstadt Mangelware. (Fotos: Monika Kirsch)

KOMMENTAR ZUM REGGAE-SUMMER. Warum nichts gegen eine Wiederholung spricht.Man muss kein Reggae-Fan sein, um das dreitägige Festival zu begrüßen. Man kann sogar Interesse an Naturschutz haben und dennoch für das Festival, zu dem die nahegelegene Zeltstadt auf der Ruhrwiese gehört, plädieren. Endlich mal eine Veranstaltung für junge Leute und ein Publikumsmagnet, der über die Landesgrenzen hinaus wirkt.

6000 Zuschauer sind ein beachtlicher Einstieg. Wäre das Wetter stabiler gewesen, hätte die Publikumsresonanz leicht eine fünfstellige Höhe erreichen können. Der Stadt kann es nicht schaden, wenn sie dadurch ins Gespräch kommt oder mit diesem Festival assoziiert wird. Der Veranstaltungsort ist geradezu ideal. Wo sonst werden so wenig Anwohner belästigt? Außerdem steht das Naturbad für eine Abkühlung bereit, das obendrein durch die Werbung profitiert. Und der Naturschutz? Die kurze Leine, an die die Besucher genommen wurden, hat sich bewährt, auch wenn es zu einigen Verstößen kam. Auf der Wiese war bis gestern alles im grünen Bereich. Stadt und Politik haben ausdrücklich eine einmalige Ausnahmegenehmigung erteilt. Doch was spricht gegen eine Wiederholung? Ernsthaft gefährdet wird durch die drei Tage kein Tier und keine Pflanze. Es war politisch umstritten, ob die Fläche Naturschutzgebiet wird, selbst der Landschaftsbeirat war geteilter Meinung. Wild gecampt wird ohnehin. Und eine Baustraße zum Wehr war auch kein Problem.

Dass es Einschränkungen geben muss, ist klar. Noch ist das Festival selbst ein zartes Pflänzlein, das gehegt werden sollte. Da ist ein Standort im Naturschutzgebiet geradezu ideal.

STEFFEN TOST